Reise der Erinnerung

Vom 24.09. bis zum 02.10.2019 begaben sich 13 Gropianer nach 2017 erneut auf eine „Reise der Erinnerung“.

Gemeinsam mit Gymnasiasten aus Schönebeck und dem französischen Pithiviers erhielten wir die Möglichkeit, tiefe Einblicke in die Geschichte des Holocaust und der NS-Justiz zu nehmen. Es wurde nicht nur die Unterdrückung durch die politische und rechtliche Willkür während des NS-Regimes thematisiert. Wir besuchten auch verschiedene Gedenkstätten, Denkmäler und Museen anhand der letzten Lebensstationen des jüdischen Arztes Dr. Gustav Flörsheim. Dieser wurde als Volksverräter wegen seiner Tätigkeit im illegalen Widerstand der SPD verurteilt.

Eine Gedenkstätte war der Rote Ochse in Halle, wo uns deren Leiter Michael Viebig in das Rechtssystem im Nationalsozialismus einführte und beim anschließenden Rundgang mit seinem Expertenwissen alle unsere Fragen beantwortete. Neben der Besichtigung des Bundestages in Berlin besuchten wir auch die Topographie des Terrors sowie die Gedenkstätten für die ermordeten Juden Europas, die ermordeten Sinti und Roma, die ermordeten Homosexuellen, T4.

Die Gedenkstätte Brandenburg-Görden vermittelte uns durch die Ausstellung und die Besichtigung des ehemaligen Hinrichtungsraumes mit seiner Guillotine tiefe Einblicke in den Strafvollzug im Nationalsozialismus. In Warschau beschäftigten wir uns mit der Geschichte der polnischen Juden und suchten die wenigen Überreste des damaligen Warschauer Ghettos auf sowie die Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslager Treblinka.

Die abwechslungsreich gestalteten Abende verbrachten wir gemeinsam. Wir haben miteinander gesungen und gelacht. Die Lehrer halfen uns, das Erlebte zu verstehen und zu verarbeiten. Jede der Schulen organisierte eine Gedenkfeier. Zum Abschluss unserer Reise griffen wir das Thema Täter-Opfer-Beziehungen speziell auf. Dies gelang uns durch ein Zeitzeugeninterview in der Gedenkstätte Moritzplatz. Nach der Abschlussveranstaltung trennten sich die Wege der Reisenden, welche gemeinsam das Erlebte verarbeitet hatten und in kurzer Zeit zu Freunden wurden.

Text: Emma-Allison Fink, Markus Hampel, Sophie Träger
Fotos: Leonie Rathmann