Geschichtsexkursion zum Boelcke-Denkmal auf dem Ehrenfriedhof Dessau

Vermutlich jeder Dessauer kennt das Boelcke-Denkmal auf dem Ehrenfriedhof in Dessau-Roßlau. Aber wer war Boelcke überhaupt und warum wurde das Denkmal nach ihm benannt, obwohl er in Halle geboren wurde und an der Front zu Frankreich starb?
Wieso steht in Dessau ein so großes Denkmal, obwohl hier nie Soldaten wie an der Front kämpften? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, liefen wir, die Klasse 9b, am 25. Februar 2025 in der 4. Stunde in Richtung Heidestraße 119 los. Dort angekommen, fanden wir heraus, dass die 22 Stelen, welche den Rand des Mahnmals bilden, Namen der gefallenen Dessauer-Soldaten von 1914-1920 tragen. Außerdem wurde zum Gedenken der Opfer des Zweiten Weltkrieges von 1939-1945 ein Stein davor aufgestellt. In der Mitte befindet sich eine männliche Statue mit Friedenstaube und Adler auf einem steinernen Sarkophag mit dem eingravierten Namen „Boelcke“. Oswald Boelcke war ein sehr bedeutender Jagdflieger dieser Zeit und entwickelte auch die ersten Einsatzgrundsätze der Luftkampftaktik, genannt die „Dicta Boelcke“. Er wuchs in Dessau auf und verbrachte den Großteil seiner Kindheit hier, weswegen das Denkmal zu seinen Ehren in Dessau-Roßlau errichtet wurde. Es wurde von dem Architekten Professor Albin Miller entworfen und am 30. Oktober 1921 offiziell eingeweiht. Für so ein Alter sieht das Denkmal ja sehr gut erhalten aus, dachten wir uns sofort. Das ist ja auch kein Wunder, denn nach weiterer Recherche ergab sich, dass jedes Jahr seit 2015 Mitglieder des Taktischen Luftwaffengeschwaders „Boelcke“ angereist kommen, um es zu pflegen. Weitere Anerkennung erhält dieses Denkmal am 28. Oktober, den Todestag von Oswald Boelcke, am Volkstrauertag und am Tag des offenen Denkmals. Wir interpretierten, dass es die Menschen nachfolgender Generationen mahnen soll, Kriege anzufangen sowie weiterzuführen und dass das Denkmal auch seine Funktion als Andenken und Erinnerung an die grausame Zeit des ersten Weltkrieges erfüllt. Als wir dann kurz vor der zweiten großen Hofpause wieder in unserer Schule ankamen, fühlten wir uns definitiv verbundener mit der Geschichte unsere Heimatstadt und fanden es eine sehr gelungene Exkursion.
Text: Nele Schöne und Lina Helene Dannenberg (9b) Fotos: Matthias Kohl
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